Unsere Gedanken nehmen Einfluss auf unsere Gefühle, unseren Gemütszustand und somit auch auf unser Verhalten. Unsere Körperhaltung spiegelt, wie wir uns fühlen. Hängende Schultern und ein nach vorn geneigter Kopf drücken Kraftlosigkeit, vielleicht sogar Traurigkeit aus.
Doch es geht auch umgekehrt. Die Wissenschaft zeigt, dass unsere äußere Haltung ebenso Einfluss auf unsere innere Haltung nimmt. Es ist schwer, sich innerlich groß zu fühlen, während man sich äußerlich klein macht. Sich im Leben aufzurichten und präsent zu sein, gelingt besser mit gehobenem und klarem Kopf. Maja Storch beschreibt mit Embodiment das Körpergeschehen als Ursache, -nicht nur als Wirkung- des psychischen Erlebens.
Kurz gesagt: Wir dürfen Körper und Geist nicht mehr getrennt voneinander, sondern als Ganzes verstehen.
ZENbo® Balance zählt zu meinen persönlichen Favoriten, wenn es darum geht, mit dem Körperbewusstsein in die Tiefe zu gehen und die achtsame Selbstwahrnehmung zu stärken. Das Training basiert auf fundiertem Wissen, das neu interpretiert und für alle Menschen zugänglich gemacht wurde. Ein Training für Körper und Geist.
Indem wir uns aufrichten und bewusst das Fundament unter unseren Füßen wahrnehmen, erfahren wir Halt. Geraten wir bei Bewegungen, die ein hohes Maß an Balance fordern, ins Schwanken, können wir dies zum Anlass nehmen, unseren Geist maximal zu zentrieren.
Im ZENbo® Balance geht es nicht um Perfektion oder Schönheit. Es geht nicht darum, nicht zu wackeln oder mit den Fingerspitzen möglichst nah zum Boden zu kommen. Es geht ums Wahrnehmen und Annehmen. Indem wir uns darin üben, unseren Körper und unsere Fähigkeiten wenigstens in dieser Stunde Es geht ums Wahrnehmen und Annehmen. Indem wir uns darin üben, unseren Körper und unsere Fähigkeiten wenigstens in dieser Stunde einfach nur wahrzunehmen, ohne zu bewerten, , üben wir uns in Achtsamkeit, Hingabe und Freundschaft mit uns selbst (ich darf wackeln).
Die Essenz
Spätestens als ich verstand, dass es im Kern darum geht, sich wohlwollend zu betrachten und sich nicht mit den anderen Teilnehmern zu vergleichen, sondern ganz bei sich selbst und dennoch mit dem Rest verbunden zu sein - dass es nicht darum geht, besser zu sein, sondern jede Stunde, jede Position und jeden Atemzug so anzugehen, als sei es das erste Mal («Anfängergeist»), war für mich klar, dass diese Praxis großen Einfluss auf das Leben nehmen kann.
Neben geführten Meditationen im Sitzen besteht der Bewegungsteil einer ZENbo Stunde aus Qi-Gong bzw. Tai-Chi und Yin Yoga Elementen, die zur Langsamkeit einladen. Langsamkeit erfordert Konzentration, Geduld und Annahme. Sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, was auch immer im Außen geschieht.
Sich mit der Symbolik verbinden
Ich erinnere mich an einen Moment während der Ausbildung, in dem ich bei einer Übung ins Wanken geriet. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass alle anderen um mich herum fest verwurzelt standen. In diesem Moment überkam mich ein Gefühl von Scham und ich versuchte sofort, meine Haltung zwanghaft zu korrigieren. Ich bin mir sicher, dass meine Lehrerin den nachfolgenden Satz aussprach, weil ich sie mich in diesem Moment beobachtete:
"Irritationen sind wichtig, sie zeigen uns, wo wir im Leben gerade stehen."
In diesem Moment begriff ich, dass das Wackeln eine Erinnerung daran war, mich innerlich noch mehr zu zentrieren. Ohne das Wackeln hätte ich mich nicht verbessert. Statt mich zu schämen, nahm ich selbstbewusst den Halt unter meinen Füßen wahr.
Hier geht es zur ausführlichen Beschreibung und zukünftigen Kursterminen.
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